Allgemein
So so. Du möchtest also etwas mehr über meine Arbeit erfahren!?
Ok, dann lege ich mal los.
Ich glaube ich bin wohl einer der wenigen, der von sich behaupten kann, meistens gerne arbeiten zu gehen. Selbstverständlich habe ich machmal auch keine Lust, oder es kotz mich einfach nur an.
Zum größten Teil habe ich sehr nette Arbeitskollegen (muss ich schreiben, es könnte ja jemand diesen Text lesen), mit denen man immer spaß bekommt. Des öfteren ist es sogar besser als in einer Comedy-Show. Ich denke, das macht die Arbeit auch viel attraktiver.
Ich finde es am Besten, wenn alle an einem Strang ziehen und nicht versuchen sich vor der Arbeit zu drücken, oder sie auf jemand anderes abzuwäzen.
Was vielleicht auch dazu beiträgt, daß meine Arbeit so interessant ist ... sie ist sehr abwechslungsreich. Sicherlich gibt es viele Standardfehler, aber so ab und an kommt auch eine größere Herausforderung auf einen zu.
Was mach ich denn jetzt, werden sich so einige Fragen, und des Rätsels Lösung ist ... ich bin Elektriker. Oder korrekt ausgedrückt: Energieanlagenelektroniker.
Und das Ganze in der Industrie, in einem Stahlwerk in Duisburg.
Ich weiß jetzt kommen bestimmt wieder die Elektrikerwitze ... Immer einen Kurzen uín der Hose! Das kann sein, dafür aber flink wie eine Nähmaschiene :o)

Zu meinen Tätigkeiten gehört eigentlich alles, wie z.B. Beleuchtungen reparieren, Motoren wechseln oder durchmessen, Anlagenbereiche warten, Eichwägungen und Bremsproben durchführen. Natürlich gibt es da auch noch die normale Fehlersuche, bei der es dann manchmal auch noch um jede Minute geht.
Die Arbeitsbereiche reichen von dreckig (Staubverladung) bis zu sauber (Fehlersuche am Rechner, Eichwägung).
Und wie es natürlich in einem Stahlwerk auch so ist, wird rund um die Uhr produziert, was für den einzelnen Arbeiter bedeutet, das Schichtarbeit angesagt ist. Aber es gibt schlimmeres.
Der größte Vorteil in der Industrie ist es wohl, das man auch mit gehobenere Technologie, wie z.B. Siemens S5, S7, Quantum, A500 und PCS7, arbeiten darf.
Meine letzte Weiterbildung war zum Fachkoordinator Lohn, ehemals Vorarbeiter. Dies war aber mehr eine Aktion aus Spaß an der Freud :o)

Was ich persönlich immer wieder faszinierend finde, sind Großreparaturen oder Umbauten. Da wird dann alles zerlegt, und Tage oder Wochen später alles in den Soll-Zustand versetzt. Wenn dann alles fertig ist, funktioniert es auch manchmal beim ersten Versuch :o)
Aber mal im Ernst. Diese Umbauten oder Reperaturen finden teilweise in Dimensionen statt, die man sich als Normalsterblicher kaum vorstellen kann.


Und so sieht meine Arbeit aus

Wer noch nicht weiß wo ich arbeite, bzw oben nicht aufmerksam gelesen hat,...

...dieses Gebäuse ist ein Stahlwerk!

Hier wird aus Roheisen Stahl gemacht, und meine Aufgabe besteht darin, im Falle einer elektrischen Störung, selbige so schnell als möglich zu beheben.

Wenn die Schmelze fertig ist, wird sie abgestochen. Dabei soll darauf geachtet werden, das möglichst keine Schlacke in den Stahl gelangt. Um dieses zu verhindern, gibt es die sogenannte Schlackenrückhaltevorrichtung (SRV). Die SRV (auf dem Bild sichtbar) befördert einen Kegel, der zwischen Stahl und Schlacke schwimmt, über das Abstichsloch.

Hier ein bisschen Netzwerktechnik. Solche Schränke sind Dreh- und Angelpunk bei unseren Anlagen.

Das Stahlwerk bei Nacht